
Diana zur Löwen wurde in Butzbach, einer Stadt in Hessen, geboren. Im Jahr 2019 schloss sie ihr Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln mit einer Bachelorarbeit zum Thema “Erfolgskriterien für Product Placement auf YouTube” ab. Sie absolvierte eine von der Industrie- und Handelskammer akkreditierte Projektmanagement-Ausbildung sowie ein Projektstudium im Nachhaltigkeitsmanagement in Cambridge. 2018 gründete sie zusammen mit einem jungen Programmierer und Eventplaner die Codesign Factory, eine Beratungsfirma, die sich auf Social-Media-Themen für mittelständische Unternehmen spezialisiert hat. Zurzeit ist sie Geschäftsführerin. Sie und Aya Jaff haben das Unternehmen nach einer kurzen Zeitspanne – weniger als ein Jahr – wieder verlassen.

Im Alter von 14 Jahren begann sie zu bloggen, und mit 16 begann sie, Online-Filme zu drehen. Auf ihrem YouTube-Kanal wurde Zur Löwen zunächst durch ihre Beiträge über Mode bekannt, in denen sie Fundstücke aus Secondhand-Läden präsentierte. Ab etwa 2019 haben die Kanäle von Zur Löwen ein neues Profil. Sie führt nun häufig Interviews mit Politikern, wie Philipp Amthor und Jean-Claude Juncker, und erklärt häufig das politische Thema, das behandelt wird. Gemeinsam mit der bayerischen Sozialministerin Kerstin Schreyer setzte sie sich dafür ein, dass junge Menschen eine Ausbildung als Beruf ergreifen. Nach eigenem Bekunden hat die “Fridays for Future”-Bewegung einen Einfluss auf die Veränderung ihrer Programme gehabt. Auch die Umweltkatastrophe wird in ihren Beiträgen thematisiert. Außerdem diskutiert sie über politische Themen in Europa, Geldangelegenheiten und sexualisierte Gewalt.
Sie moderierte eine Podiumsdiskussion mit vier Frauen, darunter Franziska Giffey, Bundesfrauenministerin, und Anna-Lena von Hodenberg, Geschäftsführerin von HateAid, am 15. Oktober 2020 im Rahmen des “Aktionstages gegen digitale Gewalt” der Initiative “Stärker als Gewalt” des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Diana zur Löwen ist laut Medienberichten eine der bedeutendsten und erfolgreichsten Influencerinnen in Deutschland. Auf ihrer Instagram-Seite wird sie als “Star mit Sex-, Flirt- und Partytipps” bezeichnet. Das ist nur deshalb erlaubt, weil sie mehr als 500.000 Abonnenten hat. Seit 2018 wird sie auch immer wieder gegrillt und gefragt, ob sie sich politisieren wolle.
Der Ideologieexperte Wolfgang M. Schmitt hält zur Löwen für einen jener Influencer, die sich als “pseudopolitisch” ausgeben, aber “dezidiert nicht journalistisch arbeiten”, sondern “lediglich ihre gefilterte ‘Persönlichkeit’ mit Lifestyle-Politik [verbinden]” und “im Glanz des Ruhms Politikerinterviews anprangern”.
In einem Videointerview, das zur Löwen im März 2020 auf Instagram postete, machte der Afrika-Korrespondent des Handelsblatts Wolfgang Drechsler unwidersprochene Bemerkungen über “den Afrikaner”, die auf Twitter für Empörung sorgten. Nach den Reaktionen auf Twitter, wo ihr auch Rassismus vorgeworfen wurde, zog sie das Video zurück. Daraufhin wurde sie beschimpft und war Gegenstand eines Shitstorms. In einem Videointerview, das sie 2021 für Today gab, sprach sie über einen “Briefkasten voller Hass-Mails” und über Hass im Internet. In diesem Zusammenhang räumte sie ein, dass sie einen Fehler begangen hatte und sich um Wiedergutmachung bemühte.
